Jazz in der Wurzn: Duo Linecker und Gasselsberger, 22. Feb. 2014

Jazz in der Wurzn am 22. Februar 2014

Duo Petra Linecker und Martin Gasselsberger begeistern in der Wurz’n Jazz- und Musikfreunden gelingt ein Glücksgriff

Eine Sängerin und ein Tastenmann. Eigentlich eine spärliche Besetzung, für die schwierige, kein Nebengeräusch verzeihende Akustik der Wurz’n. Eigentlich. Petra Linecker und Martin Gasselsberger gelang es, die Spannung in der Zuhörerschaft vom ersten bis zum letzten Takt aufrecht zu erhalten. Auf dem Programmzettel stand ein spannendes und abwechslungsreiches Konzertprogramm in den Sparten Blues, Swing, Jazz- Pop, Funk, von Jazzstandards zu Eigenkompositionen. Das alles wurde mit unglaublicher Präsenz und großem Variantenreichtum sowie mit einer kräftigen Dosis Gefühl vorgetragen. Die zierliche Petra Linecker zeigte eine erstaunliche stimmliche und emotionale Bandbreite, hielt immer die richtige Distanz zum Mikrophon, wechselte mit großartiger Leichtigkeit zwischen zärtlichem Hauchen, forderndem Raunen und wütender Vorhaltung. Nie gekünstelt, immer authentisch. Martin Gasselsberger war ihr einfühlsamer Begleiter. 1000 %-ig sicher in Takt und Akkord rief er die gesamte Bandbreite ab. Spielte mal jazzig-vertrackt, mal locker swingig, mal funkig akzentuiert. Spielte keinen Ton zu wenig und nicht einen zu viel und lieferte geradezu irrwitzige Improvisationen ab. Keine Frage: Hier waren zwei musikalische Verbündete am Werk, die sich auf hohem Niveau gegenseitig das Wasser reichten. Sollte man noch die Passagen beschreiben, wo Linecker und Gasselsberger das Keyboard vierhändig bearbeiteten? Oder das Gospelstück mit der sinnvoll eigesetzten, den Vortrag langsam zum innbrünstig intonierenden Gospelchor anschwellen lassenden Loop-Technik?  Einer Zuhörerin entfuhr am Ende einer Ballade ein langgezogenes, aus tiefstem Herzen kommendes „schee“. Die Ballade hieß bezeichnenderweise „Nothing left to say“. Stimmt. Dem ist nichts hinzuzufügen.