Susan und Martin Weinert mit Torun Eriksen 7. November 2015

Susan Weinert, Martin Weinert und Torun Eriksen am 7. November 2015 in der alten Kirche in Pleinting


Bericht der PNP, 10. November, Helmuth Rücker
Fotos: Michaela Roth-Haslbeck, Norbert Haslbeck

Musikalische Träumerei
Jazz- und Musikfreunde luden zum Konzert

Pleinting. Es muss Absicht sein, dass die drei Musiker im Altarraum der Alten Kirche während ihres Konzerts am Samstag Abend fast im Dunkeln stehen bzw. sitzen. Die Wände sind in dezenten Farben ausgeleuchtet, aber die Gesichter von Susan Weinert, ihres Mannes Martin und der Sängerin Torun Eriksen sind nicht erkennbar. Geheimnisvoll und mystisch soll es wohl sein, ganz so wie die Stimmung in einem norwegischen Fjord.
Schau nicht angestrengt in die drei Gesichter der Akteure. Lehn’ dich zurück, zumal der Raum dieses Mal schön warm ist. Je weiter du in den Fjord eindringst, desto stiller wird es. Du hörst den leisesten Ton, das Säuseln des Windes, geheimnisvolle Geräusche, verspieltes Plätschern, weichen Gesang, wohligen Bass. Den drei Musikern, von den Jazz- und Musikfreunden Vilshofen zu ihrem 50. Jubiläum eingeladen, gelingt es, die knapp 50 lauschenden Zuhörern in den Fjord zu entführen. Jeder ist bereit, sich vom Fluss der Melodie treiben zu lassen.
Susan Weinert und Martin Weinert, die gefühlt schon sieben Mal in Vilshofen zu Gast waren, verstanden es, die richtige Stimmung zu erzeugen, waren sie doch auch so fasziniert vom „wunderschönen Spielort“, wie sie sagten. Die Gitarrentöne sind gelegentlich elektronisch verzerrt, synthesiserartig, werden eingefangen vom Kontrabass und komplettiert von der faszinierenden Stimme von Torun Eriksen, der Norwegerin. Ihre Texte handeln von geheimnisvollen und traurigen, aber auch humorvollen Geschichten. Es plätschert so dahin. Immerwährend, so wie die Welt der unendlich weiten, tiefen Fjorde.
Manches Mal wäre ein wenig mehr Licht doch gut gewesen. Haben die Verrenkungen der Sängerin eine tiefere Bedeutung? Dieser gefühlvolle Umgang von Martin Weinert mit seinem Instrument,  diese Spiellaune, so voller Lust – das eingehender zu studieren, hätte sich lohnen können. Zum 30. Hochzeitstag schenkten sie sich ein Lied. „Tanz der Schmetterlinge“ nannten sie es. Gespielt auch in Pleinting.
Wer seine Zuhörer so mitnehmen kann, darf gerne ein weiteres Mal kommen.