Jazz in der Wurzn: Michael Reiß Trio 2. April 2016

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Kategorie: Rückblick

Das Michael Reiß Trio rockt die Wurz’n am 2. April 2016
Bericht: Peter Wallner, Foto: Michaela Roth-Haslbeck

Detached, zu deutsch „losgelöst“, heißt die Debut-CD, die das ganz junge Michael Reiß Trio in der Wurz‘n vorstellt. Und losgelöst von jedwedem Stildiktat präsentieren die Drei eine Musikmischung, die bunter kaum sein könnte: Viel Funk, eine Menge Blues, etwas Jazz und viel Rock. Ungewohnt ist diese wilde Mischung. Und erfrischend. Woher die Mischung kommt, erklärt Gitarrist Michael Reiß bereitwillig: Er habe im Studium so viele unterschiedliche Musikstile kennen, spielen und lieben gelernt, dass er sich nicht festlegen konnte und wollte.

An diesem Trio kann man sich gar nicht satt hören. Die Zeit verfliegt geradezu. Der unheimlich variantenreiche Michael Reiß lässt seine Gitarre mal kreischen, mal wimmern, spielt manchmal fast esoterische Klangfolgen, um im nächsten Moment mit knackigen Offbeat-Akkorden seine funkige Seite zu zeigen. Das angenehm dezente aber immer akkurat präsente Schlagzeugspiel von Chris Stöger passt hervorragend dazu. Ganz zu schweigen vom packenden und vielfältigen Spiel Ludwig Klöckners, einem wahren Manifest am Bass!

Immer lässig und entspannt wirkt das Trio. Und trotzdem sitzt jeder Break, jeder plötzliche Tempowechsel absolut exakt. Den Raum, den sie sich gegenseitig für Improvisationen lassen, nutzen die Drei gerne und überzeugend. Das Michael Reiß Trio liefert ein echtes musikalisches Statement ab. Daran, dass sie noch viel vorhaben, besteht nach zwei Konzertstunden kein Zweifel.


Lässig-entspannt und trotzdem exakt: Das Michael Reiß Trio